Bredowcast (BredowCast MP3)   /     Wie läuft's im deutschen Journalismus?

Description

Der deutsche Durchschnittsjournalist ist männlich, 45,3 Jahre alt und hat einen akademischen Abschluss. Er arbeitet Vollzeit im Online- oder Printbereich einer Zeitung, fühlt sich oft gestresst und hat in letzter Zeit Beleidigungen im Internet und Herabwürdigung seiner Arbeit erlebt. So lässt sich in aller Kürze zusammenfassen, was die Journalismusforscherinnen Anna von Garmissen und Wiebke Loosen bislang über den Journalismus in Deutschland haben feststellen können. 1.221 in Deutschland arbeitende Journalist*innen haben sie zwischen September 2022 und Februar 2023 zu Arbeitsbedingungen, Rollenverständnissen, ethischen Haltungen sowie Gefahren und Herausforderungen für ihre Berufsgruppe befragt. Bevor die Befragung starten konnte, war eine Art Inventur notwendig, wie Anna von Garmissen berichtet: „Wir mussten zuerst herausfinden, wie viele Journalist*innen es überhaupt in Deutschland gibt und wo sie arbeiten“. Ein aufwendiger Rechercheprozess, der schließlich zur Schätzung von rund 40.000 Journalist*innen führte. Diese bildeten die Grundgesamtheit, aus der die Forscherinnen ein repräsentatives Sample abgeleitet haben. Weiblicher und jünger Die Studie ist eingebettet in den internationalen Forschungsverbund „Worlds of Journalims“, der den Zustand des Journalismus in mehr als 100 Ländern weltweit zum dritten Mal untersucht. Die beiden ersten Befragungswellen wurden von 2007 bis 2011 und von 2012 bis 2016 durchgeführt. Veränderungen werden nun sichtbar. „Wir sehen, dass der deutsche Journalismus über die Zeit ein bisschen weiblicher wird“, sagt Wiebke Loosen. „Der Frauenanteil ist von 40,1 Prozent im Jahr 2015 auf nun 44,0 Prozent angestiegen. Außerdem wird der Journalismus jünger.“ Alle an Worlds of Journalism teilnehmenden Teams folgen bei der Befragung einem gemeinsam erarbeiteten Leitfaden. Die internationale Koordination und Leitung liegt bei der LMU München. Die Teilstudie für Deutschland wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Neben Anna von Garmissen und Wiebke Loosen haben außerdem Elsa Bartelt und Tim van Olphen daran mitgearbeitet. Die in dieser Episode besprochenen ersten Ergebnisse sind in einem Arbeitspapier nachzulesen, das online open access verfügbar ist.

Subtitle
Anna von Garmissen und Wiebke Loosen haben es in der weltweit größten Journalismus-Studie „Worlds of Journalism“ herausgefunden.
Duration
00:51:53
Publishing date
2024-01-29 12:49
Link
https://podcast.leibniz-hbi.de/2024/brc089-wie-laufts-im-deutschen-journalismus/
Deep link
https://podcast.leibniz-hbi.de/2024/brc089-wie-laufts-im-deutschen-journalismus/#
Contributors
  Leibniz Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI)
author  
Enclosures
https://podcast.leibniz-hbi.de/podlove/file/2281/s/feed/c/bredowcast-mp3/brc089-wie-gehts-den-deutschen-journalistinnen.mp3
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Shownotes

Anna von Garmissen und Wiebke Loosen haben es in der weltweit größten Journalismus-Studie „Worlds of Journalism“ herausgefunden.

Der deutsche Durchschnittsjournalist ist männlich, 45,3 Jahre alt und hat einen akademischen Abschluss. Er arbeitet Vollzeit im Online- oder Printbereich einer Zeitung, fühlt sich oft gestresst und hat in letzter Zeit Beleidigungen im Internet und Herabwürdigung seiner Arbeit erlebt. So lässt sich in aller Kürze zusammenfassen, was die Journalismusforscherinnen Anna von Garmissen und Wiebke Loosen bislang über den Journalismus in Deutschland haben feststellen können.

1.221 in Deutschland arbeitende Journalist*innen haben sie zwischen September 2022 und Februar 2023 zu Arbeitsbedingungen, Rollenverständnissen, ethischen Haltungen sowie Gefahren und Herausforderungen für ihre Berufsgruppe befragt. Bevor die Befragung starten konnte, war eine Art Inventur notwendig, wie Anna von Garmissen berichtet: „Wir mussten zuerst herausfinden, wie viele Journalist*innen es überhaupt in Deutschland gibt und wo sie arbeiten“. Ein aufwendiger Rechercheprozess, der schließlich zur Schätzung von rund 40.000 Journalist*innen führte. Diese bildeten die Grundgesamtheit, aus der die Forscherinnen ein repräsentatives Sample abgeleitet haben.

Weiblicher und jünger

Die Studie ist eingebettet in den internationalen Forschungsverbund „Worlds of Journalims“, der den Zustand des Journalismus in mehr als 100 Ländern weltweit zum dritten Mal untersucht. Die beiden ersten Befragungswellen wurden von 2007 bis 2011 und von 2012 bis 2016 durchgeführt. Veränderungen werden nun sichtbar. „Wir sehen, dass der deutsche Journalismus über die Zeit ein bisschen weiblicher wird“, sagt Wiebke Loosen. „Der Frauenanteil ist von 40,1 Prozent im Jahr 2015 auf nun 44,0 Prozent angestiegen. Außerdem wird der Journalismus jünger.“

Alle an Worlds of Journalism teilnehmenden Teams folgen bei der Befragung einem gemeinsam erarbeiteten Leitfaden. Die internationale Koordination und Leitung liegt bei der LMU München. Die Teilstudie für Deutschland wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Neben Anna von Garmissen und Wiebke Loosen haben außerdem Elsa Bartelt und Tim van Olphen daran mitgearbeitet. Die in dieser Episode besprochenen ersten Ergebnisse sind in einem Arbeitspapier nachzulesen, das online open access verfügbar ist.

Links

Arbeitspapier

Anna von Garmissen

Prof. Dr. Wiebke Loosen

Johanna Sebauer

Kontakt

Deeplinks to Chapters

00:01:13.572 Gehts der Welt schlecht, gehts dem Journalismus gut?
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00:03:50.595 "Worlds of Journalism"-Studie
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00:14:15.861 Der deutsche Durchschnittsjournalist
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00:16:18.258 Wo arbeiten Deutschlands Journalist*innen?
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00:19:55.385 Hohe Akademikerrate im Journalismus
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00:28:06.974 Arbeitsbelastungen
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00:38:41.554 Kontroverse Arbeitsmethoden
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00:43:20.891 Anteil von freien Journalist*innen
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00:47:39.543 Nächste Schritte der Worlds of Journalism Studie
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