Übermedien   /     Holger ruft an ... wegen §353d StGB

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Arne Semsrott hat Gerichtsbeschlüsse aus einem laufenden Verfahren gegen die "Letzte Generation" veröffentlicht. Weil das in Deutschland verboten ist, steht er bald vor Gericht. Warum hat er es trotzdem gemacht und was erhofft er sich davon?

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Warum legt man es als Journalist darauf an, angeklagt zu werden?
Duration
1097
Publishing date
2024-04-17 09:45
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  Übermedien
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Shownotes

Warum legt man es als Journalist darauf an, angeklagt zu werden?

Im Oktober steht der Journalist Arne Semsrott in Berlin vor Gericht. Semsrott hatte auf der Seite „Frag den Staat“ im vergangenen Jahr Gerichtsbeschlüsse eines laufenden Verfahrens gegen die „Letzte Generation“ veröffentlicht. Das ist in Deutschland verboten. Wegen Verstoßes gegen Paragraf 353d droht ihm nun eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr.

Das Besondere an diesem Fall ist: Semsrott hat es auf ein Strafverfahren angelegt. Er ist der Ansicht, der Paragraf sei verfassungsrechtlich- und europarechtswidrig und schränke die Pressefreiheit ein. Er habe die Beschlüsse veröffentlicht, weil er überzeugt sei, „dass es ein sehr großes öffentliches Interesse gibt an diesem Verfahren zur 'Letzten Generation“, sagt Semsrott im Übermedien-Podcast. Man die brauche diese Beschlüsse, "um das gut debattieren zu können".

Was erhofft er sich von dem Verfahren? Was, wenn er verurteilt wird? Und machen es andere europäische Länder besser? Darüber sprechen Holger Klein und Arne Semsrott diese Woche bei "Holger ruft an…".

Transparenzhinweis: Übermedien hat bei einer Klage gegen die Bremer Landesmedienanstalt "brema" mit "Frag den Staat" zusammengearbeitet.

Links:

  • Gerichtsbeschlüsse zur "Letzten Generation" – Veröffentlicht bei "Frag den Staat"
  • Anklage gegen Arne Semsrott zugelassen (LTO)
  • Gesellschaft für Freiheitsrechte über das Abhören der "Letzten Generation"
  • Veröffentlicht die Dokumente! Kommentar von Arne Semsrott bei Übermedien