Feuerbestattung galt im christlichen Europa als "heidnischer" Brauch, denn die Auferstehung sei ohne den Körper nicht denkbar. Das Feature erzählt, wie sich die platzsparende und hygienische Bestattungsform durchsetzte.
Nach mehrtägiger erregter Debatte verabschiedete das Preußische Abgeordnetenhaus am 20. Mai 1911 mit nur zwei Stimmen Mehrheit das "Gesetz, betreffend die Feuerbestattung". Da dauerte der Streit um die Einäscherung schon einige Jahrzehnte. Im christlich geprägten Europa galt sie als ein "heidnischer" Brauch, denn die Auferstehung – so die Kirchenmeinung - war ohne den Körper nicht denkbar. Mit der Industrialisierung und wachsenden Bevölkerungszahlen fand die Feuerbestattung als platzsparende und außerdem hygienische Bestattungsform immer mehr Fürsprecher, vor allem unter Naturwissenschaftlern und im aufgeklärten Bürgertum. Feature von Kirsten Heckmann-Janz Mit Regina Lemnitz, Friedhelm Ptok, Martin Seifert Regie: Nikolai von KoslowskiRedaktion: Tobias BarthProduktion: MDR KULTUR 2011Verfügbar bis 20. Dezember 2024