Winston Churchill gilt bis heute als einer der wichtigsten Staatsmänner des 20. Jahrhunderts. Seinem Durchhaltewillen und strategischem Weitblick verdankt es sich nicht zuletzt, dass die Alliierten im Zweiten Weltkrieg das militärische Blatt zu wenden und Hitler-Deutschland zu besiegen vermochten. Vor seinen zwei Amtszeiten als britischer Premierminister hatte Churchill bereits zahlreiche andere politische Ämter bekleidet, unter anderem seit 1924 das des Schatzkanzlers in der neuen konservativen Regierung Stanley Baldwins. Diese Berufung nahm der Hamburgische Correspondent vom 27. November zum Anlass für ein persönliches Porträt, das interessanterweise aus der Feder des deutschen Vizeadmirals Hollweg stammt, der den vor dem Ersten Weltkrieg für die Modernisierung der britischen Marine verantwortliche Ersten Lord der Admiralität Churchill also sehr unmittelbar als Kriegsgegner kannte. Wahrscheinlich fällt sein Urteil auch deshalb zwiespältig aus. Einige Einschätzungen Churchills als knallhart nur britische Interessen verfolgender Nationalist sind dabei nicht so gut gealtert, lohnen aber gerade auch deshalb allemal die Re-Lektüre. Von uns damit betraut worden ist Frank Riede.