Der Erfolg des rechtsextremen Kandidaten nur über die Sozialen Medien und das Wahlchaos bieten einige Lektionen über Rumänien. Der Osteuropa-Historiker Schmitt sagt, Rumänien sei äusserst anfällig für alle Formen von Verschwörungstheorien, und niemand vertraue einander in irgendeiner Weise. In Rumänien macht sich nach der plötzlichen Annullierung der Präsidentschaftswahlen vor einer Woche tiefe politische Verunsicherung breit. Das oberste Gericht hat die jüngste Präsidentschaftswahl annulliert – mit Verweis auf Russland, TikTok, eine angebliche Putin-Kampagne und gezielte Desinformation. Zum ersten Mal in der EU hatte ein bis dato unbekannter Kandidat, Calin Georgescu, seinen Wahlkampf ausschliesslich auf der Plattform TikTok geführt und den ersten Wahlgang gewonnen. Was passiert aktuell in Rumänien? Wurde die Präsidentschaftswahl zu Recht annulliert? Welche neuen Erkenntnisse gibt es? Warum wurden so viele Personen diese Woche verhaftet? Und wie steht es jetzt um den rechtsextremen TikTok-Kandidaten? Oliver Jens Schmitt ist Osteuropa-Historiker an der Universität Wien. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist Faschismus in Osteuropa und insbesondere auch in Rumänien.