Chaosradio   /     Darf Digitalisierung erzwungen werden?

Description

Mehr als drei Millionen Menschen sind in Deutschland offline, weitere Millionen haben keine Lust auf ein ständiges Online-Leben. Wir sprechen darüber, wie wir mit dem um sich greifenden Digital- und App-Zwang umgehen sollten und welche grundrechtsfreundliche Digitalisierung wir wollen.

Subtitle
Wie eine wünschenswerte Art der Digitalisierung aussehen könnte
Duration
01:30:40
Publishing date
2024-12-17 09:52
Link
https://chaosradio.de/cr296-darf-digitalisierung-erzwungen-werden
Deep link
https://chaosradio.de/cr296-darf-digitalisierung-erzwungen-werden#
Contributors
  Marcus Richter
contributor  
  Constanze Kurz
contributor  
  Chaos Computer Club Berlin
author  
  Jürgen Bering
contributor  
  Jana Mattert
contributor  
Enclosures
https://chaosradio.de/podlove/file/2731/s/feed/c/mp3/cr296-app-zwang.mp3
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Shownotes

CR296: Wie eine wünschenswerte Art der Digitalisierung aussehen könnte

Seit einigen Monaten gibt es Diskussionen um „Digitalzwang“ oder „App-Zwang“, die sich vor allem um das Beispiel der Deutschen Bahn und ihrer App, das Ende der Bahncard als Plastikkarte und den zeitweisen Zwang zur Angabe einer E-Mail-Adresse oder Handynummer für Bahntickets rankten. Häufige Fragen waren: Darf Digitalisierung auf diese Weise erzwungen werden? Wie wichtig ist das Bahnfahren für das gesellschaftliche Leben, wenn ein Teil der Bevölkerung von Bahn-Dienstleistungen ausgeschlossen wird, der etwa kein passend funktionierendes Smartphone hat? Denn es gibt Menschen, die nicht online sind, aber auch die, die bei der Deutschen Bahn nicht online buchen wollen.

Es gibt immer mehr Lebensbereiche, wo etwas, was früher auch ohne ging, nur noch mit passenden Geräten, Internet und Strom oder Akku zu machen ist. Aber nicht immer dient das der Verbesserung der Dienstleistungen. Im Kern geht es den Anbietern oft nur darum, Geld zu sparen. Wenn aber ein Smartphone oder eine App für eine Handlung vorausgesetzt wird, schließt das eine Reihe von Menschen aus. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind mehr als fünf Prozent der Menschen in Deutschland (in der Altersspanne zwischen 16 und 74 Jahren) vollständig offline, benutzen das Internet also nie. Das sind mehr als drei Millionen Menschen, aber keineswegs die einzigen Betroffenen.

Wir versuchen zu klären: Welche Formen von „Digitalzwang“ gibt es? Gehört dazu auch der Zwang, bestimmte große Tech-Konzerne zu benutzen? Denn ein App-Zwang hat faktisch heute so gut wie immer die Folge, dass man auch Google oder Apple verwenden muss.

Was wäre denn eine wünschenswerte Welt der Digitalisierung? Wie könnten digitale Lösungen oder durchdachte digitale Dienstleistungen aussehen, die wir wollen? Gibt es eine grundrechtsfreundliche Digitalisierung? Brauchen wir gar ein Grundrecht auf analoges Leben? Und wer trägt eigentlich die Ausfallrisiken der Technologien?

Kann Digitalisierung eine zusätzliche Barriere sein, und was hat das Ganze überhaupt mit Barrierefreiheit zu tun? Und was haben IT-Sicherheit und Barrierefreiheit gemeinsam? Das alles bespricht Marcus Richter mit Jana Mattert, Referentin für Barrierefreiheit beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), Jürgen Bering von der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) und Constanze Kurz vom Chaos Computer Club.

Deeplinks to Chapters

00:00:00.000 Begrüßung
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00:00:07.398 Digitaler Zwang und seine Herausforderungen
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00:04:14.301 Barrierefreiheit im digitalen Kontext
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00:09:17.913 Digitale Exklusion und ihre Auswirkungen
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00:12:55.443 Die Vielfalt der Offliner
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00:19:20.264 Bahncard und Digitalzwang
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00:26:16.573 Beispiele aus dem Alltag
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00:31:23.365 Digitale Lösungen und ihre Grenzen
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00:36:58.945 Der Bedarf an analogen Alternativen
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00:43:37.101 Gute Digitalisierung: Was bedeutet das?
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00:51:26.545 Der Diskurs um digitale Teilhabe
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01:02:23.180 Barrierefreiheit und gesetzliche Vorgaben
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01:09:58.237 Der Weg zur digitalen Inklusion
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01:20:35.899 Ein Ausblick auf zukünftige Diskussionen
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